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Dieser Blog dokumentiert Vorstellungen eines Philosophen, der vor mehr als 300 Jahren geboren wurde. Seine philosophischen Vorstellungen koennen Menschen der Gegenwart inspirieren. Sie gehen davon aus, dass nur der angemessenen philosophieren kann, der sich weder sein Hinsehen, noch sein Empfinden, noch seine eigenen Schlussfolgerungen ausreden lässt. Die jahrhundertealte Auffassung, dass der philosophisch ungebildet sei, der Autoritäten für laesslich haelt, hat er für sich zeitlebens abgelehnt. „Ich laufe nicht glaeubig hinter einem Großen her.  Ich teile keine Auffassungen, weil sie lange tradiert wurden oder modern sind. Ich verwerfe meine eigenen Auffassungen, wenn es noetig ist, auch wenn ich darauf viel Zeit und Arbeit verwendet habe.“ (Berkeley, Philosophisches Tagebuch § 465, Ausgabe 1979.)

Er kam zu eigenen und ungewoehnlichen philosophischen Anfangsgruenden, als es der Mainstream der Philosophie vor ihm und nach ihm tat. Er entschied sich, philosophisch nur das zu beruecksichtigen, was er wahrnahm.  „Es gibt etwas, das wahrgenommen wird und es gibt etwas, das wahrnimmt.“ Besser bekannt unter: „esse est percipio. – „esse est percipere.“ Aus diesen minimalen Setzungen entwickelt er das, was er philosophisch für relevant hielt. Dabei ergaben sich Exklusionen: Alles das, was nicht wahrgenommen werden kann, bzw. nicht wahrnimmt,  nannte er spekulativ und unphilosophisch.

Er praktizierte eine philosphische Einstellung, die man in einem umfassenden positiven Sinne als ’skeptisch‘ bezeichnen kann. Als Skeptiker waren einmal jene Philosophen bezeichnet worden, die schon in den antiken Anfaengen eigenes Hinsehen, Empfinden und Schlussfolgern zum Maßstab ihres Philosophierens gemacht hatten. Das griechische Verb ’skeptesthai‘ hatte die Bedeutung ‚hinsehen‘, ‚untersuchen‘, ‚pruefen‘.  ‚Skeptizismus‘ dagegen – damit wird ’skeptisch sein‘ in der Regel verknuepft –  ist eine neuzeitliche Wortschoepfung. Sie diente als Bezeichnung für die Zweifel, die den verwirren, der das glauben soll, was er nicht untersuchen kann bzw. darf. ‚Skeptizismus‘ war Berkeley fremd.

Wenn er ueber etwas rede, so erlaeuterte Berkeley, dann habe er sich das erarbeitet: ‚Ich weiß daher, wovon ich rede.‘ Seinen Lesern sagte er: „Alles wovon ich schreibe und rede, handelt nur von dem, was sich mir zeigt. Es geht jemanden nur insoweit etwas an, wie seine Gedanken mit den meinen uebereinstimmen.“ (Philosophisches Tagebuch, § 543.)

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